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Kriminologisches Bibliothekswesen

Bibliotheksbereich des Instituts für Kriminologie

Die Bibliothek des Instituts für Kriminologie ist der Anlage nach eine reine Präsenzbibliothek mit z.Zt. ca. 40.000 Bänden und ca. 100 laufenden Zeitschriften. Die Monographien werden nach einer eigens entwickelten interdisziplinären Systematik geordnet und jeweils durch Deskriptoren sachlich erschlossen. Es findet sich vorwiegend deutsche kriminologisch relevante Literatur zu den Sachgebieten: Allgemeine Kriminologie, Strafrechtswissenschaft, Kriminalstatistik, Polizeiforschung, Psychiatrie, Psychologie, Soziologie und Möglichkeiten der Verbrechensbekämpfung (Strafverfolgung, Strafvollzug, Straffälligenhilfe u.a.).

Das Aufsatzarchiv des Instituts für Kriminologie enthält z.Zt. ca. 8.000 für die kriminologische Forschung interessante Sonderdrucke aus deutschen und ausländischen Zeitschriften, die jeweils - wie die Monographien - mit Deskriptoren sachlich erschlossen werden.

Bibliotheksschwerpunkt Kriminologie an der UB Tübingen

Der Bibliotheksschwerpunkt Kriminologie ( SPKrim) wurde 1969 im Zusammenhang mit einem damals in Aussicht genommenen Sonderforschungsbereich gegründet. Er ist nunmehr integrierter Teil des überregionalen Literaturversorgungsprogramms der Deutschen Wissenschaftlichen Bibliotheken. Das Tübinger Institut betreibt den Schwerpunkt in Zusammenarbeit mit der Universitätsbibliothek Tübingen , die die Bestände bibliothekarisch bearbeitet und den Leihverkehr abwickelt. Die Sachmittel stammen aus dem Programm des Bibliotheksreferats der Deutschen Forschungsgemeinschaft und aus Sondermitteln des Landes Baden-Württemberg.

Der SPKrim hat die Aufgabe, ausländische Literatur zur Kriminologie sowie zu ihren Grund- und Bezugswissenschaften möglichst umfassend aufzuspüren und zu erwerben (was besonders bei der sog. Grauen Literatur, die nicht über den Buchhandel vertrieben wird, wie z.B. Regierungsdokumente oder Berichte von Universitätsinstituten, recht aufwendig sein kann). Die Bestände sollen für Wissenschaft, Politik und Praxis zugänglich gemacht werden. Primäre Adressaten des SPKrim sind insoweit Einrichtungen (auch Einzelpersonen, z.B. Wissenschaftler an Universitäten und privaten Forschungsstellen) in Deutschland. Über die internationale Fernleihe sind aber vor allem auch die Nachbarstaaten Deutschlands mit angebunden. Informationsmedium des SPKrim ist die in Broschürenform erscheinende Schrift "Neue Kriminologische Literatur" , die (als Teil der Servicefunktion des SPKrim ) in einer viersprachigen Systematik alle Neuerwerbungen des je zurückliegenden Zeitraums ausweist und an rund 400 Interessenten versandt wird.

Ständige Arbeitskontakte zu ausländischen Einrichtungen erleichtern die Umsetzung der Sammelkonzeption bzw. Erwerbspolitik. Besonders eng sind derzeit Kontakte in folgende Staaten (geordnet in der Reihenfolge der Intensität und Ergiebigkeit): USA, Skandinavien, Niederlande, Italien, Frankreich, Australien, Spanien und Mexico.

Der SPKrim führt derzeit rund 100 monographische Reihen und Fortsetzungen, daneben rund 330 Zeitschriften i.w.S., das sind wissenschaftliche Fachzeitschriften i.e.S., zeitschriftenartige Reihen und Jahrbücher. Der gesamte Literaturbestand umfaßt rund 65000 Titel, der Natur der Sache nach mit einer Konzentration auf angloamerikanischer Literatur. SPKrim und Bibliothek des Instituts für Kriminologie bilden konzeptionell eine Einheit, die "Tübinger Schwerpunktbibliothek Kriminologie". Wichtiges Teilziel dieser Einheit ist die Erarbeitung einer umfangreichen kriminologischen Dokumentation (KrimDok ) auf der Grundlage eines kriminologischen Thesaurus (ThKrim ); zusätzlich sollen Bibliographien (BIBLKRIM ) ausgearbeitet werden.

Die Bestände des SPKrim werden von Forschern, Studenten, Praktikern und Politikern gut genutzt, wie sich an der Ausleihstatistik zeigen läßt. Danach gab es (ohne Zeitschriften, zeitschriftenartige Reihen und Informationen durch Fotokopie von Originalen) bis Ende 1994 rund 50000 Ausleihen insgesamt und rund 17000 Fernleihen.

Tauschvereinbarungen

Seit 1989 unterhält das Institut verstärkt Kontakte zu Universitäten in Griechenland, Polen, Ungarn, der ehemaligen DDR, Rußland, China, Italien, Großbritannien und dem ehemaligen Jugoslawien. Halbjährlich werden Literaturlisten versandt, die u.a. Dubletten von Büchern und Sonderdrucken zum Tausch anbieten (unsere Partner bekunden durch Ankreuzen der jeweiligen Titel ihre Wünsche). Insbesondere von den osteuropäischen Universitäten wurde dieses Tauschangebot gut angenommen, da sie auf diesem Weg kriminologische Literatur erhalten können, die für sie über den Buchhandel schwer beschaffbar ist. Umgekehrt besteht natürlich für das Institut die Möglichkeit, wissenschaftliche Veröffentlichungen von den anderen Universitäten zu beziehen.

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Institut für Kriminologie - Stand 10. Oktober 1995 - ifk@uni-tuebingen.de(ifk@uni-tuebingen.de)